Digitaler Unterricht hat Nachhilfe nötig

Unterricht jenseits des traditionellen Klassenzimmers? Die Pandemie hat eindrucksvoll bewiesen, dass dies möglich ist. In Zeiten wiederholter Lockdowns wurde der Fernunterricht nicht nur zu einer realen Option, sondern zur Notwendigkeit. Zur Unterstützung gibt es vielfältige Hilfsmittel und Schulungsangebote. Sowohl Lehrkräfte als auch Schüler, Schülerinnen und Eltern mussten sich rasch auf den virtuellen Unterricht umstellen. In Schulen, wo Lehrer besondere Eigeninitiative zeigen, funktioniert das digitale Lernen effektiv. Statistiken zeigen allerdings, dass dies eher die Ausnahme ist. In unserem vorherigen Beitrag „Digitale Ausstattung in Schulen – eine Bestandsaufnahme“ beleuchten wir die aktuelle Lage im Bildungsbereich. Dabei geht es nicht nur um Digitalisierung im engeren Sinne, sondern um digitale Bildung im Allgemeinen. Wir diskutieren Maßnahmen und Initiativen, die Themen wie länderübergreifende Plattformen zur Bewertung digitaler Inhalte, Open-Source-Plattformen für Lehrkräfte und Schüler sowie innovative Lernmethoden und -kanäle, die auf Kollaboration, Kreativität und Kommunikation abzielen, abdecken. Diese Initiativen, die bereits umgesetzt werden, zeigen signifikante Fortschritte im deutschen Bildungssystem. Doch nicht jedes Bundesland ist gleichermaßen involviert. Der digitale Unterricht in Deutschland bedarf weiterhin der Förderung und Entwicklung.

Digitaler Bildung in Deutschland: mangelhaft oder ausreichend?

Für Bestnoten in der digitalen Bildung fehlt noch einiges: Endgeräte, stabile Internetverbindungen, datensichere Lernplattformen und sinnvolle medienpädagogische Konzepte.
Dass es bis zum hochwertigen digitalen Unterricht noch ein weiter Weg ist, belegt die Statistik. Das Institut für Bildungsmanagement und Bildungsökonomie der Pädagogischen Hochschule Zug hat dazu Lehrkräfte in Deutschland befragt. Das Ergebnis: 56% der Lehrerinnen und Lehrer finden die technische Ausstattung an ihrer Schule unzureichend. Sie können außerdem manchmal kaum einen einzigen Schüler oder eine einzige Schülerin auf digitalem Weg erreichen. Keine guten Voraussetzungen für den Fernunterricht.

Was sind gängige Herausforderungen des digitalen Unterrichts?

Bislang wurden Gelder für digitale Endgeräte fast vollständig ausgegeben. Während die Mittel aus dem ursprünglichen Digitalpakt nur schleppend an den Schulen ankommen, sieht die Bilanz der zusätzlichen Corona-Hilfen weit besser aus. Die beiden Fördertöpfe für das Sofortausstattungsprogramm für Schülerinnen und Schüler sowie für digitale Endgeräte für Lehrkräfte sind jeweils fast komplett aufgebraucht. Der dritte Topf für IT-Administration ist hingegen bislang fast unberührt: Von den 500 Millionen Euro waren bis Ende Juni 2023 lediglich knapp 92 Millionen Euro ausgegeben.

Nimmt man alle Fördertöpfe zusammen, sind bis zum Jahr 2023 72 Prozent der Mittel beantragt und 35 Prozent abgeflossen. Dass es auch bis 2030 weiterhin einen großen Bedarf gibt, zeigt auch das Deutsche Schulbarometer der Robert Bosch Stiftung. In der repräsentativen Umfrage vom Juni 2023 wurden die Lehrkräfte auch nach dem Stand der Digitalisierung befragt. Auch wenn die Internetverbindungen an Schulen im Vergleich zur Lehrerumfrage 2020 demnach deutlich besser geworden sind, sieht immer noch die Hälfte der Lehrkräfte (50 Prozent) einen großen Verbesserungsbedarf bei der technischen Ausstattung der Schulen. Deutlich wird, dass Schulen in einem eher benachteiligten Umfeld, wo mehr als die Hälfte der Eltern Transferleistungen wie Bürgergeld oder Sozialhilfe beziehen, auch bei der digitalen Infrastruktur benachteiligt sind. Hier sehen 61 Prozent der Befragten großen Verbesserungsbedarf. Und auch an der technischen Ausstattung der Lehrkräfte fehlt es an diesen Schulen besonders. 40 Prozent der Lehrkräfte an Schulen in schwierigen Lagen geben an, dass sie Verbesserungsbedarf bei der Ausstattung der Lehrkräfte mit digitalen Endgeräten haben.

Laut der KIM-Studie 2022, einer Untersuchung zum Medienumgang von 6- bis 13-Jährigen, werden in Schulen regelmäßig diverse digitale Geräte genutzt. Am häufigsten kommen Whiteboards/Smartboards (22 %), Computer (21 %), Laptops/Notebooks/Netbooks (21 %), Tablets (17 %), Handys/Smartphones (16 %) und Schulclouds (10 %) zum Einsatz. Es zeigen sich keine geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Nutzung, doch variiert diese je nach Alter der Schüler. In Grundschulen sind vor allem Whiteboards/Smartboards verbreitet, wohingegen Schulclouds hauptsächlich in der Sekundarstufe verwendet werden. Seit 2018 ist der Einsatz von Computern zurückgegangen, während der von Whiteboards, Laptops und Tablets gestiegen ist. Die Nutzung von Schulclouds ist seit 2020 konstant bei 10 %.

Obwohl der Zugang zur Technik in vielen Schulen ermöglicht wurde, fehlt es an technischen Kompetenzen. Die Studie offenbart, dass bei den technischen Medienkompetenzen der Schülerinnen und Schüler noch Verbesserungsbedarf besteht. Zwar verfügen sie über grundlegende Fähigkeiten, viele für sie derzeit nicht relevante technische Tätigkeiten werden jedoch nicht ausgeübt. Es gibt nur geringe Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen, mit Ausnahmen wie dem Herunterladen von Dateien oder dem Einrichten im WLAN. Insgesamt zeigen die Daten eine Diskrepanz zwischen der Verfügbarkeit digitaler Medien in Schulen und den tatsächlichen technischen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler.

Warum professionelle Hilfe in vielen Fällen Sinn macht?

Warum ist professionelle Hilfe oft sinnvoll? Obwohl die Ergebnisse aktueller Studien, wie die zuvor in unserem Beitrag erwähnten, keine überraschenden Zahlen aufzeigen, sind Defizite in Bezug auf fachgerechte Mediennutzung und angemessene digitale Angebote offensichtlich. Dies wird auch durch städtische Projekte bestätigt, die wir im Beitrag „Digitale Ausstattung in Schulen – eine Bestandsaufnahme“ erwähnt haben. Die Herausforderungen des digitalen Unterrichts lassen sich in zwei Bereiche unterteilen: die Schaffung einer zukunftsfähigen IT-Infrastruktur und die optimale Nutzung von Technik im Unterricht. Technik ist kein Selbstzweck, sondern ein Mittel zur digitalen Bildung, technischen Fähigkeiten und wichtigen Zukunftskompetenzen. Es ist nicht nur schwierig, die passenden Endgeräte und Lernplattformen zu finden, sondern auch, digitalen Unterricht überhaupt zu ermöglichen. Lehrkräfte und Schulleitungen müssen entscheiden, welche Inhalte und Medien für den digitalen Unterricht geeignet sind, und sind dabei oft auf sich allein gestellt.

Zur Bewältigung dieser Herausforderungen sind Koordination, Organisationsvermögen und kreative Ideen gefragt. Fehlt es an einem verlässlichen Partner mit Fachkompetenz, bleiben gute Pläne oft unverwirklicht. Hier kommt das INTEL® Skills for Innovation (INTEL® SFI) Programm ins Spiel. Es ist eine Bildungsinitiative, die Schulen dabei unterstützt, moderne IT-Infrastrukturen effektiv einzusetzen und zu verwalten. INTEL® SFI bietet umfangreiche Ressourcen und Trainingsprogramme, um Schulen bei der Integration digitaler Technologien in den Unterricht zu unterstützen. Dies umfasst schulartenübergreifende Unterrichtspakete und maßgeschneiderte Lehrpläne, die darauf abzielen, Lehrkräften und Schülern die notwendigen digitalen Fähigkeiten zu vermitteln. Mit INTEL® SFI können Schulen nicht nur ihre IT-Infrastruktur modernisieren, sondern auch einen innovativen, zukunftsorientierten Bildungsansatz verfolgen.

Möchten Sie mehr über schulartenübergreifende Unterrichtspakete für Ihren digitalen Unterricht erfahren? Informieren Sie sich über die Bildungsplattform INTEL® SFI.


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